Verkehrsrecht in der Schweiz einfach erklärt
Von der Busse bis zum Versicherungsstreit: Verkehrsrecht betrifft uns alle. Dieser Ratgeber zeigt, welche Regeln in der Schweiz gelten, wo Risiken liegen und wie Sie sich absichern können.
Ob mit dem Auto, Motorrad, Velo oder E-Bike: Fast jede Person in der Schweiz ist regelmässig im Strassenverkehr unterwegs. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, früher oder später mit verkehrsrechtlichen Fragen konfrontiert zu werden – sei es nach einem Unfall, bei einem Strafbefehl, wegen eines Führerausweisentzugs oder bei Streitigkeiten mit Versicherungen. Das Verkehrsrecht ist komplex, und Fehler können schnell teuer oder sogar existenzbedrohend werden. Umso wichtiger ist es, seine Rechte zu kennen.
1. Was ist Verkehrsrecht überhaupt?
Das Verkehrsrecht umfasst alle gesetzlichen Regeln, die für die Teilnahme am Strassenverkehr gelten – unabhängig davon, ob man als Autofahrer, Velofahrerin, Fussgänger oder E-Biker unterwegs ist. Dazu gehören insbesondere:
- Strassenverkehrsgesetz (SVG) und Verkehrsregelnverordnung (VRV): Ahndung von Übertretungen und Vergehen im Strassenverkehr (z. B. grobe Verkehrsregelverletzung, Fahren in angetrunkenem Zustand) sowie weitere verkehrsbezogene Vorschriften und Administrativmassnahmen (z. B. Führerausweisentzug)
- Zivilrecht: Haftung und Schadenersatz nach Unfällen (Personen‑ und Sachschäden), inkl. Fragen der Teilschuld und Beweisführung
- Versicherungsrecht: Leistungen und Pflichten aus Motorfahrzeug‑Haftpflicht, Kasko, Insassen‑ und Unfallversicherung; typische Themen sind Leistungsumfang, Kürzungen und Streit über Gutachten
Es regelt, wie man sich im Verkehr zu verhalten hat, wer bei einem Unfall haftet, wann eine Busse oder Strafe droht und unter welchen Voraussetzungen ein Führerausweis entzogen werden darf.
2. Verkehrsrecht betrifft Alle
Verkehrsrechtliche Konflikte sind in der Schweiz häufig – und sie treffen nicht nur Autofahrer. Auch Velofahrer, E-Bike-Fahrer, Fussgänger, Scooter-Nutzer oder Personen im öffentlichen Verkehr können in komplexe rechtliche Auseinandersetzungen geraten.
Typische Beispiele:
- Sie werden als Fussgänger von einem Auto angefahren und müssen Schadenersatzansprüche durchsetzen.
- Sie verursachen als Velofahrer einen Unfall – und plötzlich steht ein Strafverfahren im Raum.
- Beim E-Bike kommt es zu einer Kollision, und die Versicherungen sind uneins.
- Im ÖV passiert ein Sturz wegen einer Vollbremsung.
- Ihr Auto wird abgeschleppt, beschädigt oder Sie erhalten eine unberechtigte Busse.
Warum der Verkehrs-Rechtsschutz wichtig ist:
- Juristische Verfahren im Strassenverkehr sind teuer und komplex.
Schon kleine Verstösse können hohe Kosten nach sich ziehen – von Bussen über Führerausweisentzüge bis hin zu weiteren strafrechtlichen Folgen. - Die Versicherungen verfolgen eigene Interessen.
Ohne rechtliche Unterstützung ist es schwierig, Schadenersatz, Heilungskosten, Lohnausfall oder Genugtuung korrekt durchzusetzen. - Viele Betroffene wissen nicht, welche Rechte sie haben.
Eine Rechtsschutzversicherung sorgt dafür, dass Sie frühzeitig juristisch begleitet werden und keine Fristen verpassen.
Wichtig:
Verkehrs-Rechtsschutz ist nicht nur etwas für Autofahrer – er schützt alle, die am Verkehr teilnehmen, egal ob auf zwei Rädern, zu Fuss, mit dem ÖV oder im Auto.
Haben Sie Fragen?
Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit und kostenfrei, per Telefon oder per Mail, wenn Sie Fragen zu unseren Produkten und Leistungen haben. Wir beraten Sie gerne!
Ansonsten finden Sie als Privatperson oder für Unternehmen auf unserer Website zahlreiche hilfreiche Informationen, etwa zu abgedeckten Rechtsgebieten.
3. Häufige Rechtsfragen und -streitigkeiten im Verkehrsrecht
Im Verkehrsrecht treten verschiedenste Konflikte auf – von behördlichen Verfahren bis zu Schadenersatzforderungen nach einem Unfall. Die folgenden Kategorien gehören zu den häufigsten Bereichen, in denen Verkehrsteilnehmer rechtliche Unterstützung benötigen:
Ausweisentzug – Verfahren mit Behörden
Der Fahrzeugausweisentzug ist einer der schwerwiegendsten Eingriffe im Verkehrsrecht. Verfahren können ausgelöst werden durch:
- Geschwindigkeitsüberschreitungen
- Fahren in angetrunkenem Zustand oder unter Drogeneinfluss
- Missachten von Verkehrsregeln (z. B. Vortritt, Rotlicht)
- Unfälle mit Verletzten oder Sachschaden
- Wiederholte Verkehrsübertretungen
Typische Streitpunkte sind:
- Dauer des Entzugs (z. B. erster Verstoss vs. Wiederholungstäter)
- Einordnung der Widerhandlung (leicht, mittelschwer oder schwer)
- medizinische Fahreignungsabklärungen (z. B. kontrollärztliche Untersuchung)
- Fehler im Verwaltungsverfahren (z. B. unklare Begründung, unvollständige Akten)
Rechtliche Beratung hilft hier besonders, da Fristen kurz sind und Behördenentscheide oft weitreichende Folgen haben.
Eigentum, Miete & Verträge – rund um Fahrzeugbesitz und Nutzung
Streitigkeiten treten häufig nicht nur im Strassenverkehr, sondern auch rund um den Besitz oder die Nutzung eines Fahrzeugs auf. Typische Themen sind:
- Kaufverträge:
Mängel am gekauften Auto, verschwiegene Unfallschäden, Probleme mit Occasionen, Garantie- oder Gewährleistungsfragen. - Leasing und Finanzierung:
vorzeitige Rückgabe, Restwertfragen, Schadenabrechnung, unerwartete Gebühren. - Autovermietung:
Streit über Schäden, Kautionen, Zusatzkosten oder unklare Vertragsbedingungen. - Werkstatt- und Serviceverträge:
unsachgemässe Reparaturen, überhöhte Rechnungen, Streit über Garantiearbeiten. - Eigentums- und Besitzfragen:
wer haftet, wenn ein ausgeliehenes Fahrzeug beschädigt wird?
wer trägt Konflikte bei nicht eingetragenen Haltern?
Hier geht es oft um zivilrechtliche Ansprüche, Vertragsklarheit und die Frage, wer welchen finanziellen Schaden tragen muss.
Unfälle – Schadenersatz, Haftung und strafrechtliche Folgen
Unfälle – ob als Lenker, Mitfahrer, Velofahrer oder Fussgänger – führen häufig zu komplexen rechtlichen Fragen. Frühzeitige rechtliche Unterstützung ist besonders wichtig, wenn schwere Verletzungen, hohe Kosten oder polizeiliche Ermittlungen im Raum stehen.
Die folgenden Verfahren sind typisch:
Zivilrechtliche Haftungs- und Schadenersatzfragen:
Beispiel: Ein Fussgänger wird auf dem Fussgängerstreifen von einem abbiegenden Auto leicht verletzt. Es geht darum, Schmerzensgeld und den Ausfall des Lohns einzufordern, den die Haftpflichtversicherung des Autofahrers begleichen muss.
Typische Streitpunkte sind:
- Geltendmachung von Ersatzansprüchen bei Personen- (z. B. Heilungskosten, Lohnausfall, Genugtuung) oder Sachschäden.
- Klärung der Haftung und Teilschuld zwischen den Beteiligten.
- Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Dritten, auch als Fussgänger oder Velofahrer.
Umgang mit Versicherern:
Beispiel: Nach einem selbstverschuldeten Unfall bei überhöhter Geschwindigkeit kürzt die Kaskoversicherung die Reparaturkosten, da sie dem Versicherungsnehmer grobe Fahrlässigkeit vorwirft und der Versicherte dagegen vorgehen will.
Typische Streitpunkte sind:
- Streitigkeiten über Gutachten, Reparaturkosten oder die Höhe der Leistungen aus Haftpflicht-, Kasko- oder Unfallversicherung.
- Kürzungen der Leistungen wegen behaupteter grober Fahrlässigkeit.
- Vertretung gegenüber den Versicherungen, welche eigene Interessen verfolgen.
Strafrechtliche und Beweisfragen:
Beispiel: Bei einer Fahrerflucht nach einem Parkschaden oder einem schweren Unfall mit Verletzten eröffnet die Staatsanwaltschaft ein Verfahren. Es muss sofort ein Anwalt beigezogen werden, um Beweise zu sichern und die Einvernahme vorzubereiten.
Typische Streitpunkte sind:
- Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung, Fahrerflucht oder grober Verkehrsregelverletzung.
- Notwendigkeit der Unfallrekonstruktion durch technische Gutachten und Zeugenaussagen.
- Sicherstellung der Beweismittel und korrekte Vertretung im polizeilichen oder staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren.
4. Unterschied zu Haftpflicht- und Kaskoversicherungen
Ein häufiges Missverständnis betrifft die Abgrenzung des Verkehrs-Rechtsschutzes zu den Haftpflicht- und Kaskoversicherungen.
Der Verkehrsrechtsschutz unterscheidet sich grundlegend von Haftpflicht- und Kaskoversicherungen in seiner Funktion. Während Haftpflicht- und Kaskoversicherungen finanzielle Schäden übernehmen, die im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall entstehen, deckt der Verkehrsrechtsschutz die Kosten rechtlicher Auseinandersetzungen.
Die Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und übernimmt Schäden, die man anderen mit dem Fahrzeug zufügt – also Personen-, Sach- und Vermögensschäden von Dritten. Die Kaskoversicherung hingegen kommt für Schäden am eigenen Fahrzeug auf. Die Teilkasko deckt z. B. Diebstahl, Elementarschäden oder Glasbruch, die Vollkasko zusätzlich selbstverschuldete Unfallschäden und Vandalismus.
Der Verkehrsrechtsschutz greift nicht bei der Bezahlung des Schadens selbst, sondern übernimmt die Kosten für Anwälte, Gerichtsverfahren, Gutachten und Expertisen, wenn es zu einem rechtlichen Streit kommt – etwa nach einem Verkehrsunfall, bei Streitigkeiten mit der Werkstatt oder bei einem Führerausweisentzug. Er sorgt also dafür, dass man sein Recht durchsetzen kann, ohne das Kostenrisiko tragen zu müssen.
Kurz gesagt:
- Haftpflicht bzw. Kasko übernehmen den finanziellen Schaden und sind für Autofahrer obligatorisch bzw. dringend empfohlen.
- Der Verkehrsrechtsschutz bezahlt die rechtliche Durchsetzung Ihrer Ansprüche oder Ihre Verteidigung.
5. Wie kann ich mich absichern?
Bei Dextra sind verkehrsrechtliche Streitigkeiten für Privatpersonen in allen Privat-Rechtsschutzprodukten umfassend versichert – sowohl mit Move L oder Move XL, die Sie innerhalb der Paketlösungen L und XL abschliessen können, als auch im modularen Flex-Rechtsschutz (Modul Verkehr). Damit sind Sie als Privatperson im Strassenverkehr geschützt, egal ob Sie als Autofahrerin, Velofahrer, Fussgänger oder Mitfahrender unterwegs sind.
Auch im Unternehmens-Rechtsschutz sind verkehrsrechtliche Risiken gedeckt – in den Paketen L und XL oder mit über das Modul Verkehr innerhalb vom Flex-Produkt. So sind auch geschäftliche Fahrten mit dem privaten- und Geschäftsfahrzeug, Mitarbeitende und betriebliche Mobilität rechtlich abgesichert.